Bereits auf den ersten Kilometern wird klar: Chile gefällt! Schneebedeckte Vulkane entlang der Ruta 5 – der klassischen Panamericana – geben ein abwechslungsreiches und vielversprechendes Bild ab. Ebenso abwechslungsreich zeigt sich das Wetter. Strahlender Sonnenschein, heftige Winde, kühler Regen wechseln sich ab – manchmal im Stundentakt. Was dies für Patagonien bedeutet, können wir nur erahnen. Die Region ist bekannt für starke Winde und garstiges Wetter.
Einen ersten Vorgeschmack dazu liefert unser Abstecher auf die Insel Chiloé gleich bei Puerto Montt – dem Tor zu Patagonien. Auf dieser wildromantischen Insel bläst uns der Wind die ersten Sturmböen um die Ohren. Wir fürchten um unser Hubdach - zurecht, wie wir später in Puerto Natales sehen werden.
Doch zunächst müssen wir klären, wie wir überhaupt nach Puerto Natales kommen. Fahrend mit Fidel oder schippernd mit der Fähre? Wir entscheiden uns für die Fähre, was nicht ganz billig, dafür aber ein richtiges Highlight wird. Vier Tage und drei Nächte verbringen wir auf dem Schiff und fahren durch atemberaubende Kanäle, vorbei an Gletschern, Wasserfällen und sogar quer durch die Anden. Die Kabine teilen wir mit dem Pärchen Simon und Fabienne. Samuel aus Zürich und Simon aus Uri ergänzen unsere Schweizer Truppe und an Spass fehlt es nicht. Dass eine Auto-Fähre auch Yoga und Tai Chi-Klassen sowie Filmabende mit Popcorn und Schachspiel anbietet, hat uns zusätzlich überrascht und begeistert.
Nach der Fähre ging es zu Fuss weiter. Wir haben Fidel in Puerto Natales stehen lassen und sind mit Simon, Samuel und unserer aus der Schweiz angereisten Freundin Nella in den Nationalpark Torres del Paine. Während fünf Tagen sind wir von Highlight zu Highlight und Refugio zu Refugio gewandert. Für uns gehört diese Wanderung definitiv zu den schönsten Ausflügen überhaupt.
Zurück in Puerto Natales, zurück zum Wind. Windböen mit bis zu 100km/h bringen das Haus, in dem wir Zwischenlanden, heftig zum knarren. Fidels Dach bleibt zu. Tags darauf erfahren wir, dass in der Gegend zwei Camper von Windböen umgeworfen wurden. Patagonien wird uns noch einiges bieten!
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