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AutorenbildFässlerA-way

Auf dem Pamir Highway übers Dach der Welt

Aktualisiert: 12. Nov. 2019


Kaum zurück aus Afghanistan, nehmen wir endlich den Pamir Highway in Angriff. Nein, mit einem Highway nach unserer Auffassung hat der Pamir nichts gemein. Er wurde im 19. Jahrhundert als Militärstrasse durch die Sowjetunion gebaut und entwickelte sich zu einem der wichtigsten Handelswege zwischen dem Reich der Mitte und den Ländern Zentralasiens. An der Strasse selber hat sich seither wenig verändert. Die extreme Witterung und die schweren LKW setzen der Strasse zu. Wir fahren ab Korogh nach Bulunkul und weiter nach Süden in den Zorkul Nationalpark. Die Strecke ist anspruchsvoll, Fidel fährt einen ersten platten Reifen ein. Wir kämpfen uns weiter bis nach Murghab.




Der gesamte Pamir Highway liegt auf einem Hochplateau und wir verbringen die meisten Nächte auf rund 4000müM. Die Luft ist dünn und kalt, das Atmen in der Nacht fällt schwer. Die Landschaft bleibt spektakulär und der Dramatik der Natur kann man sich kaum entziehen. Das „Dach der Welt“, wie die entlegene und rauhe Hochebene genannt wird, gehört zu den Highlights unserer Reise. Meist vegetationslos und wüstenhaft bewegen wir uns durch eine Art Mondlandschaft. Fidel raucht wie ein Schlot, kämpft sich aber tapfer über die Gebirge, durch Flüsse und von Bergsee zu Bergsee.



Das Pamir-Gebirge hat eine Fläche von 120.000km2. Zwischen Mondlandschaften erheben sich schneebedeckte Gipfel bis über 7000m in die Höhe. Sie heissen Peak Karl Marx, Peak Moskau, Peak Engels oder Peak Lenin, wobei letzterer auch Peak Unabhängigkeit heisst.

Die Gesichter der Einheimischen, die wir auf dem Pamir Highway antreffen, erinnern jedoch wenig an Russen. Zu Sowjetzeiten wurden die wetterfesten Kirgisen für den Strassenbau abkommandiert, sie bilden bis heute die grösste Volksgruppe auf dem Pamir Plateau.


Mit einem keuchenden und heftig rauchenden Fidel kämpfen wir uns auf unseren höchsten Punkt hinauf – auf den 4655 Meter hohen Ak-Baital-Pass. Die Aussicht ist atemberaubend, die Berge schimmern in rot, gelb, grün und grau. Es dauert nochmals einen Tag und eine Nacht, bis wir letztlich auf 4200 Meter an einer heruntergekommenen Baracke die Grenzformalitäten für Kirgistan abwickeln. Das wars – den Pamir lassen wir etwas wehmütig hinter uns. Fidel freuts dafür umso mehr!



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